Folge 22 – Minusmensch

Servus und willkommen zur neuen Folge.

Heute geht’s um einen Begriff, den ich bewusst ganz klar benenne: „Minusmensch“.
Aber bevor hier jemand falsch abbiegt: Es geht nicht um Herkunft, Nationalität, Krankheit, Einschränkungen oder soziale Umstände. Es geht nicht um Schubladendenken oder um Stigmatisierung.
Es geht ausschließlich um das Verhalten von Menschen – und zwar in jeglichem Lebensbereich.

Ob im Job, im Freundeskreis, in der Beziehung oder einfach im Alltag – es gibt Menschen, die einem Energie ziehen. Die dir das Gefühl geben, du seist ihnen weniger wert. Die immer nehmen, aber nie geben. Genau um die geht’s heute.


Was macht für mich einen „Minusmenschen“ aus?

1. Abmachungen nicht einhalten
Man verabredet sich, macht klare Zusagen – und dann kommt nix. Keine Absage, keine Erklärung, einfach Funkstille. Wer wiederholt seine Worte nicht ernst nimmt, der zeigt: Du bist mir nicht wichtig. Punkt.

2. Ständig zu spät kommen
Klar, jeder hat mal einen Stau oder eine blöde Minute. Aber wer konsequent zu spät kommt, zeigt keine Lässigkeit, sondern Respektlosigkeit. Pünktlichkeit ist keine Spießigkeit, sondern Wertschätzung.

3. Lügen – auch die „kleinen“
Lügen ist Gift. Wer mit Halbwahrheiten hantiert oder ständig Ausreden konstruiert, manipuliert bewusst. Und wer lügt, dem glaubt man irgendwann gar nichts mehr – selbst dann nicht, wenn’s mal stimmt.

4. Nie wirklich zuhören
Ein „Ja, ja, passt schon“ ist kein echtes Interesse. Minusmenschen reden gerne von sich, aber wenn du was erzählst, schweifen sie ab oder warten nur auf ihre nächste Redechance.

5. Andere abwerten, um sich selbst zu erhöhen
Ob subtil oder offen – ständig wird über andere gelästert, runtergemacht oder verglichen. Nur damit man selbst besser dasteht. Solche Menschen sind gefährlich, weil sie permanent an deinem Selbstwert sägen.

6. Verantwortung abschieben
Egal was schiefläuft – es sind immer die anderen schuld. Keine Selbstreflexion, kein Einsehen. Nur Ausreden und Schuldzuweisungen. Wer nie Fehler eingesteht, wird auch nie wirklich wachsen.

7. Emotionale Erpressung oder Schuldgefühle erzeugen
Das sind die typischen Sätze: „Wenn du mich wirklich mögen würdest, dann…“ oder „Du machst mich damit total fertig…“ – alles nur, um Druck aufzubauen. Manipulation pur.

8. Ständige Negativität und Jammern ohne Lösungssuche
Es ist völlig okay, mal down zu sein oder sich auskotzen zu müssen. Aber wenn jemand immer nur jammert, aber nie etwas ändert, dann wird’s toxisch. Für einen selbst und fürs Umfeld.


Und das Wichtigste:
Minusmensch-Sein hat nichts mit einer Rolle zu tun – du kannst Chef sein oder Azubi, Partnerin oder Freund, fremd oder vertraut. Es ist das Verhalten, das entscheidet.

Und ja – wir alle haben mal schlechte Tage, bauen Mist oder sind unachtsam. Das ist menschlich.
Aber wer das zur Gewohnheit macht, wer andere systematisch klein hält oder ihre Zeit verschwendet – der ist nicht einfach „anstrengend“. Der ist ein Minusmensch.


Fazit dieser Folge:
Setz klare Grenzen. Schau genau hin, mit wem du deine Zeit verbringst. Und vor allem:
Frag dich ehrlich, ob du selbst in manchen Situationen Minusmensch-Verhalten zeigst – und wenn ja, änder was.

Denn am Ende zählt, wie du mit anderen umgehst. Und wie du dich selbst dabei fühlst.


Bis zur nächsten Folge. Bleibt sauber – und bleibt menschlich.